Shirts, Postkarten, Native Ads: Visual Statements peilt zehn Millionen Euro Umsatz an

Torben Lux12.9.2018

Ist die einst reine Sprücheseite auf dem Weg zum ernstzunehmenden Native-Advertising-Player?

Visual Statements peilt Millionenumsatz an OMR Podcast
Visual Statements peilt Millionenumsatz an OMR Podcast

Schon 2011 hat Benedikt Böckenförde die Facebook-Seite „Visual Statements“ gestartet. Von vielen immer noch belächelt, ist das Projekt längst mehr als eine Schleuder für die beliebten Bilder mit Sprüchen. Mit weiteren Pages, einem lukrativen Online-Shop und dem wachsenden Native-Advertising-Bereich entwickelt es sich zu einem ernstzunehmenden Medienunternehmen. Gemeinsam mit Geschäftsführerin Kerstin Schiefelbein erklärt der Gründer im OMR Podcast, wie diese Transformation gelungen ist – und wie 2018 ein zweistelliger Millionenumsatz erreicht werden soll.

„Im vergangenen Jahr haben wir 2,7 Millionen Einzelpostkarten verkauft. Wir können das selber gar nicht glauben“, erzählt Kerstin Schiefelbein im Gespräch mit Philipp Westermeyer. Seit Anfang 2016 ist sie neben Gründer Benedikt Böckenförde Geschäftsführerin der Visual Statements GmbH. 2011 hatte er das Projekt nebenbei als Hobby gestartet, weil er ein Faible für Bilder mit Sprüchen hatte. Eine Nebenbeschäftigung bleibt die Facebook-Seite allerdings nicht lange.

Die Seite entwickelt sich so gut, dass Böckenförde Ende 2013 alle Ersparnisse aus seiner Tätigkeit als Medienberater in die Hand nimmt und die erste Produkt-Kollektion launcht: sechs T-Shirts, die er in einem eigenen Online-Shop verkauft. 2014 gründet er dann die GmbH. „Anfangs ist das Unternehmen so schnell gewachsen, dass es mir gegen die Wand gefahren ist“, erinnert er sich im OMR Podcast. „Die Strukturen haben gefehlt.“ 

Professionalisierung, zahlreiche Ableger und Produkterweiterung

Für die sorgt dann ab 2016 gezielt Kerstin Schiefelbein. Heute beschäftigt das Unternehmen insgesamt 40 Mitarbeiter. Rund zwei Drittel davon sitzen in der Gründungsstadt Freiburg und kümmern sich um alle Media-Themen. Der Rest treibt in Berlin den Commerce-Bereich und die Produktentwicklung voran. Die Inhalte, also Visual Statements oder Video-Content, sind dabei die Grundlage für alles. 

„Content ist nur dann für uns relevant, wenn er Interaktionen generiert. Das ist der Gradmesser“, sagt Benedikt Böckenförde. Aus dem Erfolg oder Nicht-Erfolg leitet das Team ab, welche Sprüche es auf T-Shirts, Tassen, Postkarten oder Fußmatten schaffen. Gleichzeitig sind aus immer wieder funktionierenden Themen inzwischen mehrere Ableger-Seiten wie „Lieblingsmensch“, „Vollzeitprinzessin“ oder „Wrdprn“ entstanden. 

Native Advertising als Wachstumstreiber

Mit über 790.000 Fans ist die ursprüngliche Seite „Visual Statements“ immer noch die größte und auch monetär relevanteste. Bis Juli 2018 liefen Native-Advertising-Kamapagnen für Kunden wie beispielsweise Tinder ausschließlich über die Page, seitdem sind weitere Seiten dazugekommen. „Das Media-Geschäft ist am Explodieren“, sagt Gründer Böckenförde. „Wir können Unternehmen Reichweite garantieren. Aber nur, wenn wir selber den Content kreieren.“ Das Commerce-Geschäft sorgt dennoch bisher für den Großteil der Umsätze. Mit dem wachsenden Native-Business will das Unternehmen dieses Jahr erstmals die Marke von zehn Millionen Euro Umsatz knacken. 

Im aktuellen OMR Podcast verraten Kerstin Schiefelbein und Benedikt Böckenförde, wie viel Reichweite alle Seiten insgesamt pro Monat generieren, wie viele Pakete aktuell verschickt werden und warum das Unternehmen bisher komplett eigenfinanziert ist.

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Alle Themen des OMR Podcasts mit den Visual Statements Geschäftsführern Benedikt Böckenförde und Kerstin Schiefelbein im Überblick:

  • So ist die Visual Statements GmbH aus einer Facebook-Seite entstanden (ab 01:30)
  • Ende 2013 nimmt Benedikt Böckenförde all seine Ersparnisse in die Hand – und startet mit sechs T-Shirts den Visual Statements-Shop (ab 03:15)
  • Wie viele T-Shirts aus der ersten Kollektion konnte Böckenförde am ersten Tag verkaufen? (ab 04:30)
  • Deshalb holte Benedikt Böckenförde Kerstin Schiefelbein 2016 als zweite Geschäftsführerin mit ins Team (ab 05:00)
  • So viele Mitarbeiter hat Visual Statements inzwischen in Berlin und in Freiburg (ab 07:15)
  • Wie entstehen aus täglich über 100 Social-Media-Posts Produkte? (ab 07:50)
  • So kreiert das Team aus den Plattform-Daten der Nutzer neue Marken (ab 09:00)
  • Warum hat VS 2016 eine „Miss Unicorn“-Wahl veranstaltet? (ab 09:50)
  • So viele Produkte verkauft das Unternehmen aktuell pro Monat – und damit rechnet Kerstin Schiefelbein für das gesamte Jahr (ab 10:40)
  • So teilt sich der von Visual Statements generierte Umsatz auf (ab 11:30)
  • Deshalb setzt VS Native Advertising-Kampagnen für externe Kunden erst seit einem Jahr um (ab 12:30)
  • Das steckt hinter den Reichweiten-Paketen und so läuft die Abstimmung mit Kunden (ab 13:50)
  • Die organische Reichweite bei Facebook ist in der Vergangenheit immer weiter zurückgegangen. Spürt auch VS diese Entwicklung? (ab 16:30)
  • Wie unterscheiden sich die Zielgruppen der unterschiedlichen Marken von Visual Statements (ab 20:30)
  • So reagiert VS auf die Veränderungen an Facebooks Newsfeed-Algorithmus (ab 21:40)
  • Nutzt Visual Statements Sponsored Posts, um die Reichweite zu erhöhen? (ab 23:30)
  • Wie sehen Böckenförde und Schiefelbein die Relevanz von Instagram? (ab 24:00)
  • In welche Richtung soll sich das Unternehmen entwickeln? (ab 25:10)
  • Sind Messenger wie Whatsapp eine Bedrohung für das Geschäftsmodell von Visual Statements? (ab 26:30)
  • Wie sieht der klassische VS-Funnel vom ersten Kontakt mit Content bis zum Kauf eines Produkts aus? (ab 28:00)
  • Diese Kategorie von VS-Produkten verkauft sich am besten (ab 29:30)
  • Welche Relevanz hat das Video-Format für Visual Statements? (ab 30:15)
  • Gibt es Pläne, strategische Partner ins Unternehmen zu holen? Oder können sich Benedikt Böckenförde und Kerstin Schiefelbein sogar einen Exit vorstellen? (ab 32:00)
  • Deshalb eröffnet Visual Statements demnächst einen eigenen Store in Berlin (ab 33:40)
  • Warum die Präsenz auf Order-Messen für das Unternehmen Sinn macht (ab 35:40)
  • Der Standort Freiburg hat für Visual Statements sowohl Vor-, als auch Nachteile (ab 36:50)
  • Welche Relevanz haben Snapchat, Pinterest und Twitter für Visual Statements? (ab 42:30)
  • Ist das Unternehmen auch außerhalb der DACH-Region aktiv? (ab 46:10)
  • Warum gibt es kaum Player mit vergleichbaren Geschäftsmodellen? (ab 47:30)

Wie immer könnt Ihr den aktuellen OMR Podcast bei SoundcloudiTunes (falls die aktuelle Episode noch nicht sichtbar ist, einfach abonnieren) oder per RSS-Feed anhören. Auch auf SpotifyStitcher und Deezer findet Ihr uns. Und es gibt jetzt auch einen Alexa Skill! Viel Spaß beim Anhören – und vielen Dank für jede positive Bewertung.

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Torben Lux
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Torben Lux

Torben ist seit Juni 2014 Redakteur bei OMR. Er schreibt Artikel und Newsletter, plant das Bühnenprogramm des OMR Festivals, arbeitet an der "State of the German Internet"-Keynote, betreut den OMR Podcast und vieles mehr.

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