Wie Paul Ripke mit seiner Brand „Pari“ auf eigene Faust einen siebenstelligen Umsatz macht

Martin Gardt11.11.2020

Im OMR Podcast erzählt der Podcaster, Influencer, Content-Macher von seinen Projekten und den wichtigsten Erfolgsfaktoren

Paul Ripke macht mit Pari einen siebenstelligen Umsatz
Paul Ripke in einem Pari-Hoodie (Foto: Paul Ripke)

Paul Ripke hat es geschafft vom Image des Weltmeister-Fotografen wegzukommen. Heute produziert er mit seiner Brand „Pari“ verschiedenste Klamotten, nimmt mit Joko Winterscheidt den Erfolgspodcast „Alle Wege führen nach Ruhm“ auf und bespielt auf Instagram über 550.000 Follower. Im OMR Podcast erzählt Paul, wie er mit einem winzigen Team einen Millionen-Umsatz macht, warum er die enge Zusammenarbeit mit About You an dem Projekt beendet hat und was Reichweite in der heutigen Zeit wirklich bedeutet.

„Genauso, wie ich mich immer gegen ‚Fotograf‘ als Beschreibung wehre, bin ich jetzt auch kein Designer“, sagt Paul Ripke auf die Frage von Philipp Westermeyer, als was er sich selbst sieht. „Ich sehe Designer so, dass die auf einem weißen Blatt etwas generieren. Kreieren von Null kann ich gar nicht. Ich kann gut remixen.“ Er sehe sich heute als Influencer und findet das als Selbstbeschreibung gar nicht abwertend. „Man kreiert Dinge und die Leute konsumieren das. Ein Influencer definiert sich am Ende über eine Community, die ihm auch zuhört.“

Von der Partnerschaft ins eigene Ding

Und die Community hört Paul Ripke offenbar ganz gut zu. In kurzer Zeit hat er aus seiner Brand Pari (kurz für PAul RIpke – geklaut von LeGer von LEna GERke) ein echtes Unternehmen gebaut. Gestartet hat er das Projekt in Zusammenarbeit mit About You. Die erste Kollektion erscheint Mitte 2019 – About You produziert und verkauft die Klamotten zu dem Zeitpunkt exklusiv. „Ich war der unangenehmste Partner, den du haben kannst“, sagt Paul Ripke. „Ich bin bei jedem Fehler völlig ausgeflippt.“

Trotzdem habe ihn die Arbeit an der eigenen Brand und Kollektion mehr erfüllt, als er erwartet habe. Gleichzeitig will er agiler werden und entschließt sich letztendlich dazu, Pari komplett auf eigene Beine zu stellen. Am 1. Mai 2020 geht der eigene Shopify-Shop an den Start. Paul Ripke verlagert die Produktion von Hoodies, Shirts, Jogginghosen & Co. in die Türkei und überträgt die Logistik an einen Partner. About You erhalte immer noch 20 Prozent der Ware.

Kleines Team, viel Ertrag

„Wir sind jetzt schon über dem Umsatz, den wir im vergangenen Jahr mit About You gemacht haben“, erzählt Paul Ripke. Er erwarte für 2020 einen siebenstelligen Umsatz. Pari habe seit dem offiziellen Verkaufsstart am 9. Mai über 14.000 Bestellungen verschickt – vor allem in die DACH-Region. Das alles meistere er mit einem Team von vier Leuten – wobei zwei davon nur wenige Stunden am Tag arbeiten. Hinzu kommen natürlich wie angesprochen Partner, die bei Produktion und Logistik helfen.

Die neu gewonnene Agilität nutzt Paul Ripke unter anderem, um seine Produktpalette immer breiter aufzustellen. „Bei uns wird nichts gemacht, was ich nicht auch selbst geil finde und benutze“, sagt er. Deshalb gibt’s jetzt von Pari auch eigene Fahrrad-Trikots, -Reifen oder Golfbälle. Die Brand arbeitet auch immer wieder mit anderen Marken für Collabos zusammen – zuletzt mit Ex-OMRler Flemming Pinck und Inferno Ragazzi.

Entscheidende Erfolgsfaktoren

Die PR durch den About-You-Start hat der Marke sicherlich geholfen, auch auf eigenen Beinen erfolgreich zu sein. Paul Ripke erzählt im Podcast aber, wie er derzeit weiteres Wachstum antreibt: „Wir haben schon 80.000 Euro an Facebook überwiesen.“ Anzeigen schalte er vor allem auf Instagram. „Unser Learning ist: personalisiert, personalisiert, personalisiert“. Auf der einen Seite würden zwar komplett freigestellte Produkte vor weißem Hintergrund funktionieren. Noch besser liefen aber Stories-Ads bei Instagram, die Paul Ripke wie eine organische Story am eigenen Smartphone erstellt. „Ich sage einfach direkt in die Kamera: ‚Hey, es gibt den Hoodie gerade für 30 Prozent Rabatt. Jetzt hier unten hochswipen, weil bis morgen sind die wahrscheinlich weg.'“

Genau diese persönliche und authentische Nähe zwischen Influencer und Publikum sei aus seiner Sicht heute sowieso der entscheidende Erfolgsfaktor – egal ob als Unternehmensgründer oder Rapper: „Bonez MC ist deshalb erfolgreich, weil er selbst das Medium Instagram so gut verstanden hat. Der hat ja keinen Berater“, sagt Ripke. „Social Media ist heute super authentisch. Und es geht nicht authentischer als selbst gemacht.“ Am Ende zähle neben dem Content und der Reichweite aber weiterhin das Produkt: „Meine Pullis funktionieren nur, weil ich so viel Liebe in meine Produkte packe.“

Seine persönliche Cleverness, um Abverkäufe zu generieren, zeigt sich dann noch bei einer Anekdote, die Paul Ripke im OMR Podcast erzählt: „Während der Wahl habe ich gedacht: Die ist eng, da muss jetzt was Positives für Biden passieren. Also habe ich den Code ‚Biden‘ für 25 Prozent Rabatt auf Alles eingebaut.“ 17 Minuten nach der Idee, sei der Rabatt online gewesen und er konnte ihn direkt über Instagram bekannt machen.“Das hat unfassbar gut funktioniert“, so Ripke. „So viel haben wir in 24 Stunden noch nie verkauft.“

Wie gut der Podcast „Alle Wege führen nach Ruhm“ gerade funktioniert und wie Pauls ziemlich verrückte Deutschland-Reise vor ein paar Wochen lief, hört Ihr im diesmal sehr ausführlichen OMR Podcast.

Unsere Podcast-Partner im Überblick:

Am 12. November um 14 Uhr – also morgen – startet die zweite Runde „Vodafone Business Talk“. Unter der Leitfrage „Challenge Digitalisierung – wie bleibt Deutschland weiter auf Kurs?“ diskutieren Alex Saul, Geschäftsführer Vodafone Business in Deutschland, und Hannes Ametsreiter, Deutschland-CEO von Vodafone, mit ihrem Gast Christoph Keese über den Status Quo und die To-Dos, um die Bundesrepublik als Digitalstandort auf Weltniveau zu bringen. Keese ist renommierter Digitalexperte und blickt auf eine lange Erfahrung in der deutschen Medienwelt sowie Stationen im Silicon Valley zurück. Reinhören lohnt sich definitiv, denn hier treffen echte Digitalisierungs-Insider aufeinander, was jede Menge spannende Erkenntnisse und Denkanstöße verspricht.

Wir hatten schon des Öfteren auf das Podcast-Format der Kollegen von Hubspot hingewiesen. Heute geht es aber um ein neues Tool. Das Unternehmen ist ja schon länger als Anbieter eines der größten und erfolgreichsten CRM-Systeme bekannt. Mit Sales Hub Enterprise kommt jetzt noch ein einfach zu bedienendes CRM-Tool zum Angebot von Hubspot dazu. Vor allem für kleinere und mittelgroße Unternehmen bietet sich die einfach zu bedienende Software an, um die Sales-Prozesse im Blick zu behalten und erste Schritte in Sachen Marketing-Automation zu gehen. Also werft mal einen Blick drauf.

Es gibt ein neues OMR-Produkt! Vielleicht habt Ihr auch schon von OMR Reviews gehört. Dahinter steckt unser Wille, den B2B-Software-Markt transparenter zu machen. Bevor Ihr eine Software kauft, könnt Ihr bei OMR Reviews vorbeischauen, den Markt in den jeweiligen Segmenten kennenlernen und Bewertungen echter Nutzer der jeweiligen Software sehen. Schon jetzt findet Ihr auf der Plattform über 4.000 Reviews. Vor jedem Software-Kauf im B2B-Bereich also auf jeden Fall an OMR Reviews denken! Und wer schon eine Software nutzt und sich damit gut auskennt, der kann gern eine Bewertung dalassen, die weiteren zukünftigen Nutzenden bei der Auswahl hilft.

Im Finance Corner ist Erik Podzuweit, Gründer von Scalable Capital, nach dem Gespräch mit Paul Ripke noch zu Gast. Er spricht über aktuelle Entwicklungen an der Börse und die Aussichten für die kommenden Tage und Wochen. Was macht die US-Wahl mit den Weltbörsen? Was hat die Ankündigung eines Corona-Impfstoffs ausgelöst? Was passiert in China? Mit Scalable Capital haben wir ja auch ein Börsenspiel gestartet. Wie Philipp und die Podcast-Stammgäste Lea Sophie Cramer, Tarek Müller und Sven Schmidt gerade investieren, seht Ihr hier.

Dann möchten wir Euch noch den Masterstudiengang „Digital Journalism“ an der Hamburg Media School (HMS) nahebringen. Alle, die gerade selbst mit dem Gedanken spielen, sich in diese Richtung weiterzuentwickeln oder jemanden kennt, die oder der das tut, sollten unbedingt mal einen Blick auf diesen HMS-Masterstudiengang werfen.

Alle Themen des OMR Podcasts mit Paul Ripke im Überblick:

  • Wie ist die Corona-Lage in Paul Ripkes Wahlheimat Kalifornien? (ab 4:52)
  • Pauls Einschätzung zur US-Wahl (ab 6:21)
  • Über welche Medien verfolgt Paul Ripke das Geschehen auf der Welt? (ab 9:46)
  • Was hat ihn an der Vote-Kampagne aus Marketing-Sicht so fasziniert? (ab 12:39)
  • Früher in der Wahrnehmung Fotograf – heute eher Unternehmer. Wie sieht sich Paul Ripke selbst? (ab 14:52)
  • Sind Videographer schon wieder out? (ab 21:06)
  • Was sind die entscheidenden Erfolgsfaktoren in der heutigen Welt? (ab 24:46)
  • Thema Pari: Wie hat er seine Modemarke gestartet und aufgebaut? (ab 27:33)
  • Wie gut funktioniert die Marke aktuell? (ab 37:36)
  • Bei Pari gibt’s auch ungewöhnliche Stücke wie Bademäntel und Fahrrad-Zubehör. Warum? (ab 43:10)
  • Welches Produkt ist der Bestseller bei Pari? Und woher kommt das Katzen-Logo? (ab 47:21)
  • Wie geht er TikTok an? (ab 55:04)
  • Was Paul Ripke wirklich inspirierend findet (ab 56:20)
  • Wie groß ist das Pari-Team mittlerweile? (ab 1:03:40)
  • Hat er auch bekannte Freunde für seine Marke eingespannt? (ab 1:07:51)
  • Wie definiert er die Zielgruppe von Pari? (ab 1:12:31)
  • Wie gut funktioniert der Podcast „Alle Wege führen nach Ruhm“ mit Joko Winterscheidt heute? (ab 1:15:48)
  • Warum TV-Präsenz einem Podcast keine zusätzliche Reichweite bringt (ab 1:24:27)
  • Wie ihn seine Suche nach Ideen immer wieder zu neuen Projekten bringt (ab 1:31:57)
  • Eine Geschichte über die Leidenschaftlichkeit von Paul Ripke – inklusive Radfahr-Legende Erik Zabel (ab 1:38:44)
  • Wie die Zusammenarbeit mit Ex-OMRler Flemming Pinck zustande gekommen ist (ab 1:42:04)
  • Was würde Philipp Paul gerade raten, wohin er seine Marke Pari entwickeln soll (ab 1:45:08)
  • Gegenfrage: Was steht bei OMR an? (ab 1:52:56)
  • Finance Corner mit Erik Podzuweit von Scalable Capital (ab 2:01:05)
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Autor*In
Martin Gardt

Martin kümmert sich vor allem um neue Artikel für OMR.com und den Social-Media-Auftritt. Nach dem Studium der Kommunikations- und Medienwissenschaft ging er zur Axel Springer Akademie, der Journalistenschule des Axel Springer Verlags. Danach arbeitete er bei der COMPUTER BILD mit Fokus auf News aus der digitalen Welt und Start-ups. Am Wochenende findet Ihr ihn auf der Gegengerade im Millerntor.

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