Alternative zu GAFA? Warum Sven Schmidt mit Maschinensucher.de die Darts WM im TV sponsert

Im OMR Podcast gibt der Digital-Business-Experte einen Einblick in die Kalkulation

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Wie gewinnt man als Online-B2B-Marktplatz kosteneffizient treue Kunden, ohne diese immer wieder neu bei Google oder Facebook einkaufen zu müssen? Maschinensucher.de wagt ein Experiment: Der Marktplatz für gebrauchte Maschinen sponsert in diesem Jahr die Fernsehübertragung eines Randsportartenturniers (der Darts WM) auf einem Nischensender (Sport1). In der neuesten Folge des OMR Podcasts erklärt Stammgast und Maschinensucher-Investor Sven Schmidt den Gedankengang hinter der Aktion, macht Angaben zu den Kosten und darüber, was er sich konkret von der Maßnahme erhofft.

„Jede Firma, die wenig Berührungspunkte mit den Kunden hat – Gebrauchtmaschinen kauft man nur alle ein oder zwei Jahre – läuft Gefahr, ihre Kunden mit Anzeigen bei Google oder Facebook immer wieder neu gewinnen zu müssen. Noch dazu steigen die Klickpreise und die Kunden werden immer teurer“, so Schmidt in der neuesten Folge, die in der Zeche Zollverein in Essen live vor Publikum aufgenommen wurde. Schmidt ist seit vielen Jahren als Investor in der Digital-Branche aktiv (u.a. bei Accel Partners) und seit 2017 substanziell an dem aus Essen stammenden Unternehmen Maschinensucher beteiligt und agiert seitdem als Mitgeschäftsführer.

Erster #OMR Podcast in der #StadtDerStädte

Inspiration, Insider-Know-how und Networking für Start-ups und Investoren. Am Dienstagabend traf sich die digitale Szene zum ersten Live-Podcast der Online Marketing Rockstars in der #StadtDerStädte. Gastgeber Philipp Westermeyer sprach mit Digital-Investor Sven Schmidt vor rund 150 Gästen auf Zeche Zollverein über seine Beteiligung an der Essener Firma Maschinensucher.de und was die digitale Szene der #MetropoleRuhr in Zukunft bewegen sollte.Den Podcast gibt es unter: https://soundcloud.com/omrpodcast/omr-138-mit-sven-schmidt-live-in-essen

Posted by Stadt der Städte on Thursday, May 31, 2018

„Unsere Zielgruppe schaut noch lineares Fernsehen“

Mit Postwurfsendungen oder E-Mail-Marketing würden deswegen viele B2B-Unternehmen versuchen, von GAFA unabhängiger zu werden. „Letzteres ist ein bisschen schwieriger geworden“, so Schmidt mit Blick auf den Datenschutz. Auch wenn Postwurfsendungen noch gut funktionierten, bliebe die Frage, ob sich auf diese Weise eine Marke aufbauen lasse.

„Da haben wir uns gesagt, wir versuchen uns im Markenaufbau. Und bevor wir die ganze Firma riskieren und irgendetwas bei der Fußball-WM machen, sponsern wir lieber erst einmal die Darts WM auf Sport1.“ Die Logik dahinter sei: „95 Prozent der typischen Maschinenhändler sind männlich und älter als 40 Jahre alt – die gucken noch lineares Fernsehen.“ Genau diese Zielgruppe hoffen Schmidt (bei Maschinensucher auch als Geschäftsführer Marketing und Vertrieb tätig) und Gründer und CEO Thorsten Muschler nun bei der Live-Übertragung des wichtigsten Turniers der Kneipen-Sportart Darts zu erreichen.

Sport1 erzielt Traumquoten mit Darts

Die Weltmeisterschaft wird ab dem 13. Dezember wie schon in den Jahren zuvor im Londoner Alexander Palace (von Darts-Fans „Ally Pally“ genannt) ausgetragen. Das Finale findet an Neujahr statt. Das Turnier wird wachsen: Statt wie bisher 72 sollen in diesem Jahr 96 Darts-Spieler um den WM-Titel kämpfen – mehr Duelle bedeutet mehr Screentime.

Der deutsche Übertragungspartner Sport1 hat mit dem Turnier bereits in diesem Jahr teilweise sehr ansehnliche Quoten verbucht: Das Finale verzeichnete laut Branchen-Dienst DWDL durchschnittlich 2,15 Millionen Zuschauer, in der Spitze waren es sogar 2,73 Millionen Menschen. Über den gesamten Turnierverlauf hinweg soll die durchschnittliche Zuschauerzahl laut Sport1 bei 540.000 Zuschauern gelegen haben. Dass Darts-„Superstar“ Phil Taylor sein letztes Turnier spielte (und erst im Finale Rob Cross unterlag) und dass der deutsche Landschaftsgärtner Kevin Münch in der ersten Runde den zweifachen Weltmeister Adrian Lewis aus dem Turnier warf, dürfte zu den guten Quoten beigetragen haben. Die Übertragung der Darts WM habe Sport1 „in die erste Senderliga geführt“, so DWDL.

Lohnt sich das Sponsoring schon ab „ein paar Dutzend Abos“?

Der Listenpreis für das nächstjährige Hauptsponsoring bei Sport1 betrage 600.000 Euro, so Schmidt. Wie viel Maschinensucher.de nun wirklich bezahlt, möchte er nicht offenlegen. Zur Vermutung von OMR-Gründer und Podcast-Host Philipp Westermeyer – „Ich würde schätzen: 30 Prozent vom Listenpreis“ – äußert sich Schmidt nicht.

Maschinensucher verdient wie so viele Marktplätze Geld mit den Händlern, die auf der Plattform aktiv sind. Die müssen, um Inserate erstellen zu können, ein Abonnement abschließen. Neue Händler zahlen dabei für ein mittleres Paket, das 25 Maschinen-Inserate umfasst und eine Mindestlaufdauer von zwölf Monaten hat, 49 Euro netto im Monat, also 588 Euro im Jahr. „Die bleiben im Schnitt vier bis fünf Jahre und haben einen Kundenwert von rund 3.000 Euro“, sagt Schmidt.

550 Mal den Claim „in die Köpfe drücken“

Rechnet man dies mit einem möglichen Sponsoring-Preis von 180.000 Euro (so denn Philipp Westermeyers Vermutung stimmen sollte) gegen, hätte sich das Sponsoring-Engagement für Maschinensucher möglicherweise ab 60 neu gewonnenen Händlern gelohnt. „Ich hoffe schon, dass wir ein paar Dutzend Abos verkaufen“, so Schmidt. Zwischen den Zeilen deutet er an, sich vom Sponsoring-Engagement eine Steigerung des „Customer Lifetime Values“ zu erhoffen: Er wolle zwar auch Händler durch die Kampagne erreichen, aber noch mehr potenzielle Käufer, „die an die Marke erinnert werden müssen“.

Der Hauptsponsor werde laut Schmidt in den Ein- und Ausleitungen vor und nach den Werbepausen eingeblendet und erhalte 550 „Fünfsekünder“. In diesen fünf Sekunden wollen die Maschinensucher-Macher den Claim „Die Nr. 1 für Gebrauchtmaschinen ohne Räder“ unterbringen. „Da brauchen wir jemanden, der sehr schnell sprechen kann“, so Schmidt augenzwinkernd.

Marktführer bekommt 80 Prozent des Marktes

Mit einem Kleinanzeigen-Geschäftsmodell ist es nach Darstellung von Schmidt sehr wichtig, die Nummer 1 im Markt zu sein. „Denn der Marktführer bekommt in der Regel 80 Prozent des Marktes, die Nummer zwei und drei bekommen nur 20 Prozent.“ Von der impliziten Botschaft „Wir sind die einzigen Markt, die sich Fernsehwerbung leisten können“ erhofft sich der Maschinensucher-CMO auch ein starkes Signalling.

Ob sich für die Maschinensucher-Macher das Sponsoring der Darts WM als eine erfolgreiche Maßnahme erweisen wird, um die Konkurrenz auf Abstand halten zu können, wird sich erst nach dem Ende des Turniers herausstellen. „Wir können ja im Januar nochmal einen Podcast machen. Dann kann ich sagen ‚Das machen wir auch noch in den nächsten fünf Jahren’ – oder ‚Es war einen Versuch wert’“, so Schmidt.

Was Sven Schmidt als Geschäftsführer eines Essener Unternehmens über die digitalen Perspektiven der Region denkt, ob er Aktien von Home24 zeichnen würde und welchen Anlagetipp er geben würde – all das erfahrt Ihr schon jetzt in der neuesten Folge des OMR Podcasts!

Unsere Podcast-Partner:

Wieder mit dabei ist diesmal der Gebrauchtwagenmarktplatz heycar. Dort kommen alle Fahrzeuge direkt vom Händler, sind höchstens acht Jahre alt, haben maximal 150.000 Kilometer auf dem Tacho und sind damit alle garantiefähig. Dazu gibt’s einen ordentlichen Kundenservice und Möglichkeiten wie die Inzahlungnahme Eures Altwagens. Und wenn Ihr nicht auf der Suche nach einem Auto seid – vielleicht sucht Ihr ja noch einen Job bei einem spannenden Startup in Berlin? heycar sucht noch Mitarbeiter in Sales, Online Marketing, Business Development, Design und HR! Hier bewerben und Gas geben!

Die Kollegen von ReachHero wurden schon 2016 auf dem OMR Festival als eine der „3 Companies to Watch“ vorgestellt. Seitdem hat sich einiges bei der Influencer-Marketing-Plattform getan. Das Berliner Unternehmen hat mittlerweile 70.000 Influencer-Accounts im Portfolio und Zugriff auf insgesamt 300.000 Influencer-Datensätze weltweit. So könnt Ihr auch Lookalike-Influencer für Eure Kampagnen verpflichten – denn vor allem mittelgroße und kleine Influencer können Eure Message im großen Stil in die Welt tragen. Funktionieren kann das zum Beispiel über den von ReachHero automatisierten Versand Eurer Produkte an Influencer inklusive Posting-Garantie. Schaut gern bei den Kollegen unter reachhero.de/omr vorbei und sichert Euch eine kostenlose Erstberatung.

Neu dabei ist unser dritter heutiger Podcast-Partner: Ottonova. Das Unternehmen bietet Euch eine digitale private Krankenversicherung an. Dabei läuft alles ohne Papierkram über die App. Mit der könnt Ihr Arzt- und Apothekenrechnungen einscannen und bekommt das Geld innerhalb von 24 Stunden überwiesen. Zusätzlich gibt es einen Concierge-Service mit Rund-um-die-Uhr-Beratung. Noch dazu soll das Ganze äußerst kostengünstig sein! Ihr wollt Euch das mal genauer anschauen? Ladet Euch ein eBook mit mehr Infos auf Ottonova.de/OMR herunter und kommt damit in den Lostopf für zwei Bits & Pretzels Tickets!

Als letztes ein Hinweis auf ein OMR-eigenes Produkt, nämlich den neuesten OMR Instagram Report! Darin zeigen wir, wie man Instagram mit relevantem Content auch ohne große Marketingbudgets optimal nutzen kann. Die Plattform birgt ein enormes Potential und ist noch immer underpriced. Unser Report ist sogar von Instagram-Manager Daniel Kramer als sehr guter Guide bewertet worden. Mit dem Code instagram20 bekommt Ihr 20 Prozent auf den Report – hier entlang!

Alle Themen des Podcasts mit Sven Schmidt im Überblick:

  • Wie würde Sven Schmidt aus Perspektive des Geschäftsführers eines Essener Unternehmens die Stadt digital nach vorne bringen? (ab 2:29)
  • Erlebt das Essener Unternehmen Karstadt als Teil der Signa-Gruppe eine Renaissance als Marktplatz? (ab 4:55)
  • Warum empfiehlt Sven Schmidt den Kauf von Metro-Aktien? (ab 8:10)
  • Wie sieht er die jüngste Entwicklung der Essener Firma Naketano? (ab 14:30)
  • Warum Maschinensucher.de die Darts WM bei Sport1 sponsert (ab 17:09)
  • Wie ist die Kalkulation hinter dem Sponsoring? (ab 23:50)
  • Wie bewertet Sven Schmidt die jüngste Entwicklung bei Hello Fresh? (ab 25:42)
  • Wie sieht er die jüngste Entwicklung bei Rocket und den angekündigten Börsengang von Home24? (ab 26:50)
  • Was hält er von den IPO-Gerüchten rund um About You? (ab 29:55)
  • Hält er zum jetzigen Zeitpunkt noch das Zeichnen von Zalando-Anteilen für sinnvoll? (ab 33:00)
  • Was sagt er zu den jüngsten Zahlen von Outfittery? (ab 37:20)
  • Was Sven Schmidt über die Zusammensetzung des digitalen Beratergremiums der Staatministerin für Digitales Dorothee Bär denkt (ab 41:23)
  • Wie sieht Sven Schmidt die Entwicklung der Signa Gruppe ein? (ab 45:55)
  • Wie bewertet Sven Schmidt die Übernahme von Magento durch Adobe? (ab 48:50)
  • Wie bildet man Performance-Marketing-Mitarbeiter in Startups am besten aus? (ab 52:00)

Wie immer könnt Ihr den aktuellen OMR Podcast bei SoundcloudiTunes (falls die aktuelle Episode noch nicht sichtbar ist, einfach abonnieren) oder per RSS-Feed anhören. Ihr könnt uns außerdem auf den Plattformen SpotifyStitcher und Deezer finden. Und – GANZ NEU! – gibt es uns jetzt auch als Alexa Skill! Viel Spaß beim Anhören – und vielen Dank für jede positive Bewertung.

GAFAmaschinensucher.deSven Schmidt
Philipp Westermeyer
Autor*In
Philipp Westermeyer
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