Von der Uni zum potenziellen Milliardenbusiness: Lena Jüngst von Air Up im OMR Podcast

Wie die Gründerin aus ihrer Bachelor-Arbeit ein Startup machte, das bald zum Unicorn werden könnte

Lena Jüngst im OMR Podcast

Für die Bachelor-Arbeit entwickelt die Produktdesignerin Lena Jüngst 2016 das Konzept für eine Trinkflasche mit Dufteinsatz. 2018 setzt sie die Idee in die Tat um, Air Up beschäftigt heute nach eigenen Aussagen über 100 Mitarbeiter und hat im letzten Jahr 20 Millionen Euro Umsatz gemacht. Im OMR Podcast spricht die Gründerin über das lukrative Geschäftsmodell von Air Up, wie sie zu dem 18-Millionen-Investment von Pepsico steht und warum es bisher noch kein Copycat-Unternehmen gibt.

Die Bachelor-Arbeit, auf deren Basis Jüngst 2018 den Trinkflaschenhersteller Air Up gründet, bedient sich neurowissenschaftlichen Erkenntnissen, laut denen Duft ausreicht, um dem menschlichen Hirn einen Geschmack wie den von Cola oder Kirsche zu suggerieren. Würde man also Trinkwasser mit dem gewünschten Duft versehen, hätte es einen Geschmack – ganz ohne künstliche Aromen. Und so kam es dann auch: Das Trinkwasser aus der Air Up-Trinkflasche schmeckt nach Cola, Kirsche oder Mango-Maracuja, der Geschmack entsteht aus einer Aromakapsel, genannt „Duft-Pod“, die in den Flaschenhals eingesetzt wird.

Das „Nespresso-Modell“

Damit scheint Air Up einen Hit gelandet zu haben. Das Interesse am Produkt sei groß, mittlerweile gäbe es die Flaschen bereits in fünf Ländern. Für nächstes Jahr rechnet die Gründerin mit mehr als einer Verdopplung des bisherigen Umsatzes. Der Optimismus liegt aber auch an dem überaus profitablen Geschäftsmodell. Denn Air Up verdient viel an einzelnen Kund*innen.

Wer eine Trinkflasche für 34,95 Euro im Starter Set kauft, benötigt nämlich immer wieder die exklusiv von Air Up hergestellten und vertriebenen Duft-Pods. Die gäbe es ab fünf Euro einzeln oder im Abo-Modell. Wiederkehrende Kunden mit langfristigem Kaufinteresse sind bei Air Up also vorprogrammiert. In der Vergangenheit bewiesen Firmen wie Nespresso mit den Kaffeekapseln oder der Fitness-Fahrradhersteller Peloton mit Fitnessprogrammen immer wieder, dass es sich extrem lohnt, Kunden mit unumgänglichen Ergänzungsprodukten langfristig an sein Unternehmen zu binden.

20 Millionen Euro Investorengelder

Das Potenzial dieses Geschäftsmodell haben früh auch Promi-Investoren wie Frank Thelen und Ralf Dümmel erkannt. 2018 steigen sie in der ersten Finanzierungsrunde ein, im Januar dieses Jahres wird bekannt, dass sich auch der US-Großkonzern Pepsico mit 18 Millionen Euro an dem Münchner Startup beteiligt. Insgesamt beläuft sich das Investitionsvolumen mittlerweile auf über 20 Millionen Euro.

Was den neuen, nicht unumstrittenen Investor angeht, so würde Pepsico gerade eine umweltfreundlichere Neuausrichtung des Unternehmens anstreben. Hier habe Jüngst, deren Brand Air Up sich als umweltfreundliche und nachhaltige Alternative zu zuckerhaltigen Softdrinks positioniert, ein „Visionsmatch“ gesehen. Der Anteil von Pepsico belaufe sich auf einen einstelligen prozentualen Anteil. „Wir entwerfen nach wie vor die Strategie“, sagt Jüngst.

Wenn Ihr außerdem wissen wollt, weshalb Air Up bei Social Media ausgerechnet auf Mami-Influencer setzt, warum es die Trinkflaschen nicht bei dm gibt und wieso es bisher noch keine Copycats für das Produkt gibt, hört unbedingt die neue Folge des OMR Podcasts an.

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Alle Themen des Podcasts mit Lena Jüngst im Überblick:

  • Was macht Air Up eigentlich? (ab 04:25)
  • Lenas Produktdesign-Studium und wie sie auf die Idee kam (ab 06:00)
  • Der Umsatz von Air Up und die erste Investorenrunde mit Frank Thelen und Ralf Dümmel (ab 08:30)
  • Wie Pepsi als Investor einstieg (ab 11:20)
  • Über das Patent und die Gefahr der Konkurrenz (ab 13:50)
  • Was Air Up von Nespresso-Kapseln und Cola unterscheidet (ab 14:30)
  • Warum bei Air Up Parfumeure arbeiten (ab 17:00)
  • Der Vertrieb von Air Up und die Internationalität (ab 18:10)
  • Das Multichannel-Marketing von Air Up (ab 21:30)
  • Die Vorteile von Pepsi als Investor (ab 24:00)
  • Die Verkaufsstrategie und warum der Customer Spend so hoch ist (ab 25:20)
  • Warum Gen Z und Millennials die perfekte Zielgruppe sind (ab 28:00)
  • Wie die Produktion von China nach Deutschland geholt werden soll und warum es noch keine Copycats gibt (ab 28:30)
  • Steht der Kontakt zu den Investoren noch? (ab 31:00)
  • Wie Air Up mit den Supermärkten verhandelt (ab 32:00)
  • Warum das Produkt nicht ins Auge sticht (ab 34:00)
  • Wie das Produktsortiment erweitert werden soll (ab 35:20)
  • Wie sich Air Up mithilfe von Technik weiterentwickeln könnte (ab 37:00)
  • Warum das Abo-Modell mit den Duft-Pods so lukrativ ist (ab 39:50)
E-CommerceInfluencer MarketingStartup
Florian Heide
Autor*In
Florian Heide

Florian arbeitet seit fast zehn Jahren als Print-Journalist. Angefangen beim Lokalblatt, später als Praktikant und Freelancer für DIE ZEIT und GEO. Seit 2020 ist er Redakteur bei OMR, wo er über Startups, Viraltrends, den Wandel von Social Media Plattformen und neue Technologien berichtet. Er hat nie Bargeld dabei und verbringt die Wochenenden am liebsten weit weg von Technologie in der Natur.

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