So wurde Jochen Schweizer zum König der Erlebnis-Gutscheine

Im OMR Podcast erzählt der Unternehmer vom Aufbau seines Millionen-Unternehmens

Erlebnis-Unternehmer Jochen Schweizer ist zu Gast im OMR Podcast. Foto: Jochen Schweizer
Erlebnis-Unternehmer Jochen Schweizer ist zu Gast im OMR Podcast. Foto: Jochen Schweizer

Ein Bungee-Sprung hat das Leben von Jochen Schweizer im wahrsten Sinne des Wortes auf den Kopf gestellt. Vom Stuntman wurde er zum erfolgreichen Unternehmer, der mit dem Verkauf seines Erlebnis-Gutschein-Portals Millionen verdiente. Im OMR Podcast verrät er nun Details zu seinem neuen Projekt, bei dem er sich auch von der Corona-Pandemie nicht aufhalten lässt.

Wenn man die Erlebniswelt des Unternehmers Jochen Schweizer vor den Toren Münchens vom Himmel aus betrachtet, ähnelt sie einem dreiblättrigen Propeller. Ein Zufall ist das natürlich nicht. Die Form des Propellers soll Dynamik symbolisieren. Denn darum geht es Schweizer bei seiner Erlebniswelt, in der Firmenkunden mit Wellenreiten und Windkanal bespaßt werden. Aber darum geht es im Leben des 64-Jährigen auch allgemein – selbst wenn seine Karriere eigentlich gar nicht geplant war. „Das ist aus Versehen passiert“, sagt Jochen Schweizer im Gespräch mit Philipp Westermeyer im OMR Podcast.

Denn gestartet ist Schweizer eigentlich als Stuntman. Schon in jungen Jahren ist der gebürtige Ettlinger mit dem Kajak im Wildwasser, doch seine ersten Schritte als Unternehmer machte er dann in der Luft. Denn während der Dreharbeiten für den Film „Feuer, Eis und Dynamit“ von Willy Bogner aus dem Jahr 1990 probierte sich Jochen Schweizer auch im Bungee-Jumping – und wurde damit weltberühmt. Dabei war die Idee eigentlich nur aus Spaß entstanden, „in einer Drehpause, weil uns langweilig war“, erinnert sich Schweizer. Doch Willy Bogner fragte ihn, ob er damit auch von einer Staumauer springen könne. Schweizer sagte zu. „Doch was ich nicht wusste: Diese Staumauer war 200 Meter tief“, erzählt er. Der Sprung gelang – und wurde später auch im James-Bond-Film „Goldeneye“ nachgeahmt.

Ein Bungee-Sprung machte Jochen Schweizer weltberühmt

Der Bungee-Sprung macht Jochen Schweizer berühmt. Und er beschließt, daraus ein Geschäft aufzubauen. Er eröffnet eine Reihe von Bungee-Sprung-Anlagen, die er bereits nach sich selbst benennt. Er beginnt parallel auch mit dem Verkauf von Erlebnisboxen, die anfangs laut Schweizer noch so groß wie ein Schuhkarton sind. „Wenn es eine Bungee-Box war, lag da ein Stück Seil drin und ein Fläschchen Kleiner Feigling“, sagt Schweizer und lacht. So fängt das Geschäft an, mit dem er später Marktführer in Deutschland werden sollte: der Verkauf von Erlebnis-Gutscheinen.

Schweizer ist nicht der einzige Anbieter auf dem Markt, mit Mydays gab es schon früh einen Konkurrenten, mit dem man um die Marktführerschaft in Deutschland buhlte. Doch Schweizer profitiert nach eigenen Angaben davon, dass die Marke mit seinem Namen verbunden ist – und dadurch bei gewissen Produkten eine große Glaubwürdigkeit genießt. Nachdem das Unternehmen anfangs nur auf 100 Erlebnisse setzt, erweitert das Team das Angebot nach und nach. Besonders beliebt bei den Gästen: Fallschirmsprünge und Candle-Light-Dinner. „Adrenalin und Endorphin“, nennt Schweizer diese Kategorien. Heute gehören die beiden Konkurrenten zusammen – Schweizer hat sein Gutschein-Portal genauso wie der Mydays-Gründer an den Medienkonzern ProSiebenSat.1 verkauft.

Durch „Die Höhle der Löwen“ wurde Jochen Schweizer zum Fernseh-Star

Jochen Schweizer konzentriert sich unterdessen auf neue Projekte. Einer breiteren Öffentlichkeit wurde er als Investor in der Vox-Fernsehshow „Die Höhle der Löwen“ bekannt. Schweizer war dort in den ersten Staffeln einer der „Löwen“, denen Gründer:innen in der Sendung mit der Hoffnung auf ein Investment ihre Idee pitchten. „Am Ende des Tages gehe ich aus der Sendung reich an Erfahrung und Begegnungen raus – und mit einem halbwegs ordentlichen Return on Investment.“

Beim Verkauf seines Erlebnis-Portals ist der mehr als nur ordentlich. Über 100 Millionen Euro hatte ProsiebenSat.1 laut Schweizer für das Unternehmen bezahlt, während der Unternehmer gleichzeitig bereits seine nächste Idee verfolgte. In Bayern hat er die nach ihm benannte Erlebniswelt aufgebaut. 300.000 Besucher kamen laut Schweizer im Jahr vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie. Und danach? „Wir haben überlebt“, sagt Schweizer lediglich. Der Park musste mehrere Monate schließen. Aber jetzt soll es wieder aufwärts gehen – unter anderem mit einer Erweiterung um Hotels und Bürogebäude.

Im OMR Podcast erzählt Jochen Schweizer außerdem, wieso er trotz des großen Erfolgs bei „Die Höhle der Löwen“ ausgestiegen ist, ob sich die Show-Investments finanziell gelohnt haben – und wie sein Roman dank Influencer Marketing zum Bestseller wurde.

Die Themen des OMR Podcasts mit Jochen Schweizer im Überblick:

  • Auf der Suche nach verschollenen Lkw (00:04:00)
  • Der Bungee-Sprung vom Staudamm (00:07:15)
  • Die Entstehung der Gutschein-Plattform (00:11:00)
  • Warum Jochen Schweizer seinen Namen als Marke nutzt (00:16:00)
  • Welche Rolle spielen nicht eingelöste Gutscheine? (00:18:30)
  • Die große Konkurrenz durch Mydays (00:25:00)
  • Die Übernahme durch ProsiebenSat.1 (00:31:40)
  • Warum sich Jochen Schweizer trotz 100 Millionen Euro arm gefühlt hat (00:40:00)
  • Der Aufbau der Jochen Schweizer Arena (00:49:00)
  • Der Ausstieg aus „Die Höhle der Löwen“ (00:52:00)
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Florian Rinke
Autor*In
Florian Rinke

Florian Rinke ist Host des Podcast "OMR Rabbit Hole" und verantwortet in der OMR-Redaktion den "OMR Podcast". Vor seinem Wechsel Anfang 2022 zu OMR berichtete er mehr als sieben Jahre lang für die Rheinische Post über Start-ups und Digitalpolitik und baute die Rubrik „RP-Gründerzeit“ auf. 2020 erschien sein Buch „Silicon Rheinland".

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