Viele Aspekte beeinflussen Euren SEO-Erfolg. Aktuell greifen besonders viele Content-Marketers und SEOs zu sogenannten WDF*IDF-Tools. Doch inwiefern helfen Euch diese wirklich weiter? Werden sie grundlos gehypt oder sind sie tatsächlich hilfreich? Was es mit WDF*IDF auf sich hat, ob Ihr sie in Eure SEO-Maßnahmen integrieren solltet und welche SEO-Tools Ihr dafür nutzen könnt, erfahrt Ihr in diesem Artikel.

WDF*IDF ist die Abkürzung für „Within Document Frequency*Inverse Document Frequency“. SEO-Tools mit WDF*IDF-Analysen untersuchen und bewerten Eure Texte anhand der inhaltlichen Relevanz und der Wort-Gewichtung im Vergleich zu Texten mit ähnlichen Inhalten. Ihr könnt mit einer WDF*IDF-Analyse Eure Webseiten-Texte oder Blogartikel analysieren und mit der Konkurrenz vergleichen.

Die Entstehung von WDF*IDF 

Bereits im Jahre 1957 entwickelte Hans Peter Luhn die Term-Gewichtung. Der Computerforscher von IBM analysierte sie damals im Zuge des Information-Retrieval bzw. der Informations-Rückgewinnung. Das bedeutet nichts anderes als unstrukturierte Daten so auszuwerten, wie Suchmaschinen im Netz Inhalte analysieren. Von SEO war zu diesem Zeitpunkt noch keine Rede. Viel mehr wurde die Term-Gewichtung in der (Computer)-Linguistik eingesetzt.

Die WDF*IDF-Analyse fand erst viel später im Bereich der Suchmaschinenoptimierung statt. Dazu müsst Ihr wissen, dass vor WDF*IDF die Keyword-Dichte als wichtigstes Kriterium für erfolgreiche SEO-Texte galt. Im Jahr 2012 schrieb dann der Online-Marketer Karl Kratz in einem Artikel „SEO Mythos Keyword Density“ über die WDF*IDF-Formel. Für einige SEOs und Content-Marketers war dies ein Wendepunkt in ihrer SEO-Tätigkeit, denn nun legten sie auch Wert auf die Term-Gewichtung.

Wie wird WDF*IDF berechnet? 

Für die WDF*IDF-Formel werden zwei Faktoren miteinander multipliziert: die Wort-Häufigkeit in Eurem Dokument und die Wort-Häufigkeit des gleichen Wortes in einem Dokumenten-Korpus. Das Ergebnis dieser Multiplikation ist die Term-Gewichtung im Text:

Formel: WDFIDF berechnen

Formel: So wird WDF*IDF berechnen

WDF berechnen

Die Abkürzung WDF steht für den WDF-Faktor („within document frequency“), also für die relative Häufigkeit eines Wortes (oder einer Wort-Kombination) in einem Dokument. Berechnen könnt Ihr die WDF mit dieser Formel:

WDF (i) = log2 (Freq (i, j) + 1) / log2 (L) 

  • Wort = (i)
  • Dokument = (j)
  • Gesamt-Anzahl der Wörter in Dokument j = (L)
  • Freq (i, j) = Häufigkeit des Wortes i im Dokument j
  • „+ 1“ sorgt für einen Zähler log2 von 0, falls Freq (i, j) 0 ist

WDF berücksichtigt das Verhältnis aller Wörter in einem Text. Bei der Keyword-Dichte ist das anders: Hier berechnet man die Verteilung (in Prozent) eines einzigen Wortes im Verhältnis zur Gesamt-Wortanzahl in einem Text. Der Logarithmus stellt also sicher, dass die häufige Verwendung des Haupt-Keywords nicht zu einem besseren Wert führt.

IDF berechnen

IDF steht für die Dokumenten-Häufigkeit („inverse document frequency“). In dieser Berechnung wird die Term-Frequenz (t) ins Verhältnis zu allen anderen Wörtern in einem Dokument (D) gesetzt. Dieses Dokument kann z. B. ein Text oder eine Webseite sein. IDF sagt aus, wie relevant Euer Text in Bezug auf ein Keyword ist. Berechnen könnt Ihr IDF mit dieser Formel:

IDFt = log (1 + ND/ ft) 

  • ND = Dokumenten-Anzahl insgesamt
  • ft = Dokumenten-Anzahl mit einem bestimmten Term

Die Bestimmung der Dokumenten-Häufigkeit betrachtet die Anzahl aller gelisteten Dokumente im Verhältnis zur Dokumenten-Anzahl, die einen bestimmten Term enthält.

Je höher der Wert aus der Multiplikation beider Formeln ist, desto relevanter ist das Wort bzw. die Wort-Kombination für das Thema.

Nachteile einer WDF*IDF-Analyse 

Die besten Texte schreibt Ihr, wenn Ihr für Leser*innen schreibt. WDF*IDF-Analysen optimieren Eure Texte für Suchmaschinen – und das auch nur begrenzt. 

Würdet Ihr ausschließlich WDF*IDF-Analysen – keine anderen SEO-Analysen – in Eure Texte einfließen lassen, würden Eure Artikel ähnlich wie die der Konkurrenz klingen. Durch das Vergleichen und Kopieren von anderen Artikeln können Eure Inhalte an Einzigartigkeit verlieren – und dieser Faktor ist für Eure SEO der allerwichtigste. Ihr könntet auch aufgrund von Duplicate-Content abgestraft werden, wenn Ihr zu nah an der Konkurrenz seid. 

Beim Schreiben Eurer SEO-Texte solltet Ihr Euch nicht allein an den Ergebnissen der WDF*IDF-Analyse orientieren. Letztlich handelt es sich nur um eine mathematische Berechnung aufgrund von Logarithmen. Menschen werden von viel mehr Faktoren, wie der Usability und Tonalität, beeinflusst. Außerdem ist die Suchintention der Nutzer*innen durch WDF*IDF überhaupt nicht ableitbar. WDF*IDF-Analysen allein sind aus Sicht der Leser*innen und aus Sicht der Suchmaschine nicht ausreichend. Seht WDF*IDF daher immer als ein Kapitel Eurer kompletten SEO-Maßnahmen, das auf sich allein gestellt nicht funktionieren kann.

WDF*IDF für Online-Shops: Wie sieht das aus? 

SEO für Online-Shops ist in vielerlei Hinsicht ein ganz eigenes Thema. So auch in puncto WDF*IDF: Online-Shops verwenden in den meisten Text-Bereichen kurze Texte und Aufzählungen. Produkttexte, die sich inhaltlich auf das Wesentliche beschränken oder Inhalte sogar nur in Bullet-Points wiedergeben, werden weniger nach WDF*IDF analysiert. Die Analyse würde aufgrund der geringen Textlänge – sprich, der geringen Datenmenge – kein gewinnbringendes Ergebnis erzielen. Sinnvoller ist es, wertvollen Content in Kategorie-Seiten oder Ratgeber-Seiten zu verpacken. Neben Informationen zu einem bestimmten Produkt oder einer Produkt-Kategorie könnt Ihr hier auf Produkt- bzw. Kategorie-Trends und ähnliche Themen eingehen, die für Leser*innen relevant sind.

Der Nutzen von WDF*IDF für Eure SEO 

WDF*IDF ist für Eure SEO wichtig, weil Euch die Analyse zeigt, welche Inhalte und Keywords (oder Keyword-Kombinationen) Eure Texte erfolgreicher machen. Außerdem erfahrt Ihr, welche Themenfelder sinnvoll für Euch sein könnten, weil sie Eure Mitbewerber*innen eher weniger auf dem Schirm haben. Ein weiterer Pluspunkt für Eure SEO ist die Identifikation von Keyword-Stuffing. Wenn Ihr also versehentlich zu häufig Euer Hauptkeyword im Text einbaut, warnt Euch WDF*IDF, bevor Ihr von Google dafür abgestraft werdet. Das alles kann Euren Page-Rank verbessern und Euren Sichtbarkeitsindex erhöhen.

Das wichtigste Kriterium für Suchmaschinen ist allerdings nicht (mehr) die Keyword-Dichte, sondern die Erstellung von gut lesbarem Unique-Content. Ihr solltet ebenso bedenken, dass der Text bei WDF*IDF immer als komplettes Dokument betrachtet wird. Eine Analyse sagt Euch nicht, welche Textstellen und Absätze konkret optimiert werden sollten. WDF*IDF-Ergebnisse bzw. Term-Berechnungen sollten für Euch also keinen höheren Stellenwert haben als:

  • Interaktionsraten (z. B. Shares)
  • Verweildauer
  • Bounce-Rates
  • Linkbuilding

Die WDF*IDF-Analyse ist ein wertvolles Werkzeug, das mit gesundem Menschenverstand eingesetzt werden sollte. Mit WDF*IDF-Tools könnt Ihr Eure Content-Planung und -Erstellung verbessern sowie Texte im Nachhinein optimieren. Denn durch die Anzeige von relevanten Themen-Bereichen wird die Suchintention Eurer Leser*innen deutlich. Ihr seid also auf der sicheren Seite, alle relevanten Themen im Artikel zu behandeln. Das kann Eure Conversion-Rate steigern. Um erfolgreich SEO zu betreiben, solltet Ihr alle Bereiche der OnPage-Optimierung berücksichtigen und eine entsprechende SEO-Strategie entwickeln.

Was sind die besten WDF*IDF-Analyse-Tools?

Auf OMR Reviews findet Ihr eine große Auswahl an WDF*IDF-Analyse-Tools mit Nutzer-Bewertungen. Informiert Euch über die besten SEO-Tools.

Diese 10 SEO-Tools gehören zu den Lieblings-Tools der Bewerter*innen:

Die WDF*IDF-Analyse-Tools variieren in puncto Preis und Leistung. Es gibt kostenlose SEO-Tools, SEO-Tools für Enterprises und speziell für internationales SEO entwickelte Tools, die WDF*IDF-Analysen durchführen. Schaut am besten direkt in der Kategorie SEO-Tools vorbei und findet das beste SEO-Analyse-Tool für Euer Unternehmen.