Digital Leadership ist eine neue Art des Führungsstils, der mit der sogenannten digitalen Transformation einhergeht. Gesellschaftliche und technische Veränderungen werden aufgegriffen, traditionelle Unternehmensstrukturen hinterfragt und neue Arbeitsmodelle entwickelt.

 

Was ist Digital Leadership?

Der Digital Leader begleitet und organisiert die Umstrukturierung im Unternehmen und prägt den Wandel aktiv mit. Er führt dynamisch und ermöglicht die Partizipation seiner Mitarbeiter:innen. Durch die digitale Transformation und New Work verändert sich die Arbeitswelt. Bisherige Arbeits- und Führungsmodelle müssen neu durchdacht und an die Entwicklung und die Bedürfnisse der Kund:innen und Arbeitnehmer:innen angepasst werden. Digital Leadership bedeutet genau das: Eine agile Führung, die den digitalen Wandel mitverfolgt und zu seinem eigenen Vorteil einsetzt.

Anstatt sich aus Angst vor Fehlentscheidungen an alten Strukturen festzuhalten, stehen vielmehr der Innovationsgeist und der Mut, sich auf Neues einzulassen, im Vordergrund. Soft Skills sowie Offenheit, Innovationsgeist und Flexibilität sind dabei wichtige Eigenschaften. Nur so können Unternehmen auch in Zukunft trotz des schnellen Wandels erfolgreich geleitet werden.

Ausschlaggebend für den Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens beim digitalen Transformationsprozess ist der Digital Leader. Er ist aktiver Teil des Wandels und organisiert die Veränderung im Unternehmen.

Ein guter Digital Leader muss neben einigen traditionellen Führungseigenschaften auch besonders ausgeprägte Soft Skills mitbringen. Erfolgreich ist er, wenn er sein gut organisiertes, vielseitiges Team mit Offenheit und Agilität führt. Zentrale Werte des Digital Leaderships sind Vertrauen und Wertschätzung der Mitarbeiter:innen.

Hierarchien verschwimmen mehr und mehr, Entscheidungen werden größtenteils im Netzwerk getroffen. Der Digital Leader baut seine digitale Kompetenz stetig aus und vermittelt sie an seine Mitarbeiter:innen weiter. Trotz Führungsposition schafft er Freiräume für sein Team, um innovative Ansätze zu ermöglichen und zu fördern. Eine neue, positiv behaftete Fehlerkultur treibt Innovationen voran und verbessert die Arbeitsatmosphäre.

Welche Fähigkeiten muss ein Digital Leader besitzen?

  • Flexibilität und Dynamik:

Digital Leadership bedeutet flexibel sein. Angst vor Fehlentscheidungen, das Festhalten an alten Strukturen sowie eine träge Reaktion auf auftretende Veränderungen ist das, was ein Unternehmen bei der digitalen Transformation behindert. Der Digital Leader denkt disruptiv, besonders in Bezug auf neue Arbeitsprozesse und Geschäftsmodelle.

Flexibilität bedeutet außerdem, verschiedene Möglichkeiten zu testen, schnellstmöglich aus den Erfahrungen zu lernen und unterschiedliche Lösungsansätze zu verfolgen. Hierzu gilt es insbesondere ein Verständnis hinsichtlich der Customer Centricity und des tatsächlichen Kundennutzens zu entwickeln.

Techniken wie Design Thinking, Rapid Prototyping oder das schnelle und iterative Testen von Kundenerwartung (Minimum Viable Product – MVP) gehören zum Repertoire in der modernen Führung. Dinge, die auf kurze Sicht funktionieren, können durch den schnellen Wandel bald nicht mehr die richtige Methode sein.

  • Agilität:

Noch viel wichtiger als Flexibilität ist auf lange Sicht gesehen die Agilität des Digital Leaders und des Unternehmens im Allgemeinen: Stabilität und Flexibilität sind im richtigen Maße verteilt. So kann der Digital Leader mit seinem Team bei Veränderungen reagieren und entsprechend agieren.

Sei es, indem sich das Unternehmen an die veränderte Umgebung anpasst oder gar mit neuen Ansätzen und Ideen auf die neuen Gegebenheiten eingeht und Innovationen vorantreibt.

  • Aktivität und Offenheit:

Der Digital Leader leitet den digitalen Transformationsprozess im Unternehmen ein. Er übernimmt aktiv die Führung in diesem Prozess und sollte der digitalen Transformation offen gegenüberstehen. Hundertprozentige Überzeugung und der Wille nach Veränderung sind dabei unerlässlich.

Ein Digital Leader führt nicht traditionell hierarchisch. Er ermöglicht vielmehr Freiraum für seine Mitarbeiter:innen, sodass sie sich selbstbestimmt mit ihren spezifischen Eigenschaften einbringen können. Dies fördert selbst gesteuerte Teams, die sich untereinander vernetzen, und stärkt die Zusammenarbeit.

  • Digitale Kompetenz und Weiterbildung:

Ein Digital Leader sollte immer auf dem neuesten Stand sein, was Neuerungen und Veränderungen in der Arbeits- und digitalen Welt betrifft. Er muss sich stetig weiterbilden und dieses Wissen auch seinen Mitarbeitenden ermöglichen – sei es durch das Vermitteln seines Wissens oder durch externe Workshops.

  • Sozialkompetenz bei der Zusammenstellung des Teams:

Statt strenger Hierarchien definiert sich Digital Leadership durch Teamarbeit. Der Digital Leader muss in der Lage sein, ein kompetentes und dabei im besten Fall auch vielfältiges Team zusammenzustellen. Eine Umstrukturierung kann bedeuten, dass Teams ganz neu zusammengestellt werden müssen, um das Beste aus jedem Einzelnen herauszuholen. Er verliert nie den Bezug zu seinen Mitarbeiter:innen und fördert die Vernetzung von unterschiedlichen Teams. So können sich Menschen verschiedener Generationen mit anderen Hintergründen und Werten perfekt ergänzen.

Ihr gemeinsames Ziel: zukünftig zusammen erfolgreich arbeiten und die digitale Transformation vorteilhaft nutzen. Die Aufgabe des Digital Leaders ist dabei, das Team zu strukturieren und zu organisieren. So sorgt er für die effektivste Arbeitsweise, die gleichzeitig für alle Mitarbeitenden auch die zufriedenstellendste ist.

Um Unmut zu vermeiden, sind die Wertschätzung für die Mitarbeiter:innen sowie die Begegnung auf Augenhöhe wichtige Aspekte. Eine erfolgreiche Führung funktioniert nicht allein und schon gar nicht von heute auf morgen – der Digital Leader braucht Zeit, Geduld und Menschen hinter sich, die wissen, dass ihr Engagement belohnt wird. Nur so gelingt die Umstrukturierung erfolgreich.

  • Entscheidungsträger mit Verständnis für die Wichtigkeit von Daten:

Da ein Digital Leader das Unternehmen durch die digitale Transformation führt, ist eins besonders wichtig: Er muss Entscheidungen treffen können und auf die Nutzung gesammelter Daten setzen, um die weitere Entwicklung des Unternehmens voranzutreiben.

Seine Aufgabe ist es, Trends und Veränderungen aktiv mitzuverfolgen. Er fördert das Sammeln von Daten und stellt die Nutzung dieser in den Vordergrund. Jede:r im Team muss mit den Daten umgehen und sie interpretieren können. Der Digital Leader sorgt für ein stetiges Reinvestment und Weiterbildungen im Team zu den Themen „Wie sollten neue Datenquellen genutzt werden?“, „Welche Chancen bieten gesammelte Daten?“ und „Wie nutzt man bestehende und neue Techniken am besten?“.

Datengesteuerte Führung und Teams, die die Wichtigkeit von Daten verstehen, sorgen für verbesserte Marketing- und Verkaufsergebnisse und sind in der Zukunft nicht mehr wegzudenken.

  • Neue Fehlerkultur:

Digital Leadership verfolgt eine neue Fehlerkultur: Fehler werden positiv behaftet und als Chance gesehen, um daraus zu lernen. So entsteht eine angstfreie Umgebung, in der neue Ideen einen Raum haben und diskutiert werden können.

Ein Digital Leader geht offen mit seinen Fehlern um, nimmt sie an und lernt daraus. Er ist Vorbild für seine Mitarbeitenden und vermittelt dadurch, dass niemand perfekt ist und Fehler passieren dürfen. Der Digital Leader schöpft gemeinsam mit seinem Team aus vergangenen Fehlern und treibt dadurch Veränderungen voran.

  • Vorbildfunktion mit Innovationsgeist:

Digital Leadership bedeutet, als Digital Leader Vorbild für die Mitarbeiter:innen zu sein. Eine Vision, Verantwortungsbewusstsein, Empathie und Wertschätzung sind dabei wichtige Eigenschaften.

Trotz Führungsposition begegnet ein Digital Leader seinem Team auf Augenhöhe und ist kein Chef, der den Kontakt zur Basis verloren hat. Vertrauen, Ehrlichkeit und Integrität bestimmen die Zusammenarbeit. Eine Null-Fehler-Toleranz ist nicht mehr zeitgemäß.

Zusammenfassung

Die digitale Transformation fordert Veränderungen in der Unternehmensführung. Traditionelle Managementansätze, die auf Effizienz und Erfolg abzielen, werden zwar weiterhin verfolgt, es kommen allerdings neue Ansätze dazu, die wichtiger werden.

Der Digital Leader fokussiert sich besonders auf die neuen Ansätze. Er treibt Konzepte voran, die auf Innovation ausgerichtet sind. Veränderungen können schneller aufgegriffen und behandelt werden. Digital Leadership setzt mehr auf das Arbeiten im Netzwerk als auf strenge Hierarchien. Wichtig dafür sind die Wertschätzung der Mitarbeitenden und der Freiraum, den der Digital Leader ermöglicht. So fördert er das Querdenken und die persönliche Weiterentwicklung jedes Einzelnen. Eine positive Fehlerkultur und das Vertrauen in das Team sorgt für eine entspannte Arbeitsatmosphäre – dies begünstigt Innovationen und neue Denkansätze.

Der Umgang mit dem Team und auch die Rolle des Digital Leaders als Vorbild sind wichtige Aspekte, um seine Mitarbeiter:innen auch dann nicht zu verlieren, wenn alte Jobs durch die digitale Transformation verschwinden. Motivierte Mitarbeitende sehen solch eine Veränderung nicht als Verlust, sondern vielmehr als Chance, sich mit anderen Stärken einbringen zu können. Mit einer positiven Arbeitsatmosphäre kommt die Motivation von innen – statt Druck wird ein Sog erzeugt.

Kurz gesagt: Auf eine wertorientierte Führung und die Förderung der eigenen Mitarbeitenden wird in Zukunft kein Unternehmen verzichten können, wenn es die digitale Transformation erfolgreich meistern will.

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