Die Disziplin der App Store Optimization (ASO) schließt sämtliche Methoden ein, die angewandt werden, um eine App möglichst prominent in den Rankings einzelner App-Stores oder ähnlicher Portale, über die entsprechende Mobilanwendungen heruntergeladen werden können, zu platzieren. ASO ist eine der Möglichkeiten App Marketing zu betreiben.

Wie beim Pendant der Suchmaschinenoptimierung sind bei der ASO Keywords ein zentraler Faktor. Auch hier wird grundsätzlich darauf abgezielt, bei spezifischen Suchbegriffen weit oben im Such-Ranking zu erscheinen.

Die App Store Optimization ist dabei nicht mit dem Mobile Marketing zu verwechseln, im Zuge dessen mithilfe von spezieller Mobile Marketing Software & Tools genau auf Mobilgeräte abgestimmtes Marketing sowie Werbung – unter anderem in Apps – vollzogen werden kann.

Warum ist App Store Optimization wichtig?

Mobilgeräte, sprich Tablets und insbesondere Smartphones, verzeichnen seit Jahren steigende Nutzer*innen-Zahlen. Die mobile Digitalisierung bzw. das mobile Web und entsprechende Geräte prägen immer mehr Bereiche unseres täglichen Lebens maßgeblich mit. Ein Ende dieser Entwicklung ist nicht in Sicht.

Unter diesen Voraussetzungen und nicht zuletzt in Anbetracht der ebenfalls stetig anwachsenden Konkurrenz zwischen den Betriebssystemen iOS von Apple und Android von Google sowie betreffenden Geräten hat sich die Zahl der zum Download bereitstehenden Apps seit 2009 zigfach erhöht. In den steigenden Nutzer*innen-Zahlen von Mobil-Devices erkennen immer mehr Marketer*innen, Onlineshop-Betreiber*innen, Dienstleister*innen und andere Gruppen, die ihre Leistungen in irgendeiner Form sinnvoll durch eine App ergänzen, erweitern oder sogar ausschließlich über eine solche bereitstellen können, großes Potenzial.

Im Google Play Store werden heute rund drei Millionen verschiedene Apps angeboten und Apple hat in seinem App Store mehr als zwei Millionen Anwendungen gelistet. Auch Microsoft bietet für Windows einen eigenen App-Store an. Alles in allem dürfte der derzeitige App-Markt demnach ca. sechs Millionen Anwendungen für mobile Endgeräte umfassen.

Dabei gibt es so gut wie keine Monopolstellungen unter den App-Anbietern. Egal, ob Messenger, E-Mail-App, Browser, Rezepte-App, Bildbearbeitungs-App, Datei-Manager, Office-App usw. – praktisch in jedem Anwendungskontext steht eine Vielzahl von Angeboten zur Auswahl.

Allein diese Zahlen und die Wettbewerbslage verdeutlichen die hohe Relevanz einer optimalen Positionierung der eigenen App auf dem Markt, sprich letztendlich in den großen App-Stores, über die faktisch der Großteil aller Mobilapplikationen bezogen wird! Ansonsten geht die so aufwendig konzeptionierte und realisierte App wahrscheinlich schnell in der schieren Masse des Angebots sowie der Konkurrenten unter. User nehmen sie nicht wahr oder können sie nicht wahrnehmen und schließlich ist das Projekt zum Scheitern verurteilt.

Somit ist die App Store Optimization für jeden App-Anbieter nichts weniger als erfolgs- bzw. wettbewerbsentscheidend. Wer keine ASO betreibt, kann mit großer Wahrscheinlichkeit nicht langfristig konkurrenzfähig am App-Markt agieren – und das hat womöglich auch erhebliche Negativauswirkungen auf das gesamte Geschäft.

Wie bereits angesprochen, wird das Gros aller verfügbaren Mobilanwendungen über App-Stores vertrieben. Darüber hinaus ist es im Zusammenhang mit der App Store Optimization überaus wichtig zu wissen, dass die Suche eine große Rolle bei der Entdeckung von Apps spielt. Im Apple App Store resultieren mehr als 65 Prozent der Downloads aus Sucheingaben.

Wie bei Google verwenden User hier verschiedenste Keywords, um passende Apps ausfindig zu machen. Diese sind – ähnlich wie bei Google – zunehmend in natürlicher Sprache verpackt, es werden also immer mehr Long-Terms verwendet und sogar Fragen gestellt. Außerdem besteht längst die Möglichkeit, auch in App-Stores Voice-Search zu verwenden. Auf das alles müssen App-Anbieter*innen heute die richtigen Antworten bzw. die angemessene App Store Optimization haben, um wirklich konkurrenzfähig agieren zu können.

Weiterhin sind folgende Aspekte bei der Bewertung der Relevanz von App Store Optimization zu bedenken.

  • Durch gute ASO wird die eigene App wirklich von ihrer Zielgruppe entdeckt: Es reicht tatsächlich nicht aus, dass Deine App auffindbar ist – für maximale Erfolge muss sie auch von den richtigen Nutzern*innen gefunden werden. Das sind User, die tatsächlich auf der Suche nach einer App wie Deiner sind. Nur durch App Store Optimierung – insbesondere der Verwendung optimaler Keywords – ist das zu gewährleisten.
  • Mehr User durch App Store Optimization steigern das Ranking automatisch weiter: Eine gute ASO-Strategie wird die organischen Installationen Deiner App vervielfachen. Das ist langfristig sehr ASO-nützlich. Wenn App-Stores nämlich große Download-Zahlen verzeichnen, werden entsprechende Apps schon deshalb prominenter gelistet als solche mit geringerem Zuspruch. Darüber hinaus werden die Downloads den App-Store-Nutzern*innen angezeigt – und für jene sind große Download-Zahlen in aller Regel ein starkes Argument für die Güte einer App.
  • Durch ASO lassen sich die Kosten für die Nutzer*innen-Akquise senken: Eine strategisch kluge App Store Optimization, im Zuge derer Deine App eine optimale Stellung in den App-Stores erhält, kann dazu führen, dass Du deutlich weniger Geld für Anzeigen und anderes (Online-)Marketing ausgeben musst, um Deine Anwendung bekanntzumachen. ASO ist vergleichsweise günstig.
  • App Store Optimization kann die App-Einnahmen durch Promotions deutlich steigern: Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine App zu monetarisieren. Natürlich steigt mit einem besseren Ranking der eigenen App auch die Chance auf direkte In-App-Käufen – zum Beispiel bei der Bereitstellung eines Onlineshops als App. Ebenso profitieren aber In-App-Anzeigen und Abo-Modelle. Viele App-Anbieter*innen finanzieren ihre Anwendung über das dortige Schalten entsprechender Features. Wenn Deine App durch ASO sehr häufig heruntergeladen wird, ist das selbstverständlich höchst interessant für Werbetreibende. Jene schalten dann gerne Anzeigen bei Dir und zahlen im Zuge dessen womöglich auch besonders gut.
  • Mit ASO lässt sich schnell ein internationales Publikum erreichen: In App-Stores stehen spezifische Optimierungsprozesse zur Lokalisierung von Applikationen zur Verfügung. Ist Deine App also in verschiedenen Sprachen verfügbar, lohnt es sich, hier die zutreffenden Schalter zu betätigen, womit Du relativ einfach die Chance auf Downloads aus der ganzen Welt steigern kannst.
  • App Store Optimization ist ein SEO-Faktor: Das mag vielleicht dem ein oder anderen etwas seltsam erscheinen, aber tatsächlich können eine gute ASO und dadurch gesteigerte App-Downloads positiven Einfluss auf Deine SEO bzw. das Ranking Deiner Webseiten haben. Es ist nämlich durchaus möglich, über eine App auch verstärkt Traffic auf eine Website oder in einen Onlineshop zu leiten. Viel Traffic wird von Google im Regelfall überaus positiv bewertet, was sich wiederum vorteilhaft auf das Ranking auswirkt.

Onpage-ASO und Offpage-ASO

Ähnlich der SEO ist auch die App Store Optimization grundsätzlich in einen Onpage- und einen Offpage-Bereich zu gliedern.

On-Page App Store Optimization

Die Onpage-Optimierung bezieht sich primär auf die Seiten im jeweiligen App-Store, auf welchen eine Anwendung präsentiert wird und auf die dortigen Daten. Sie kann von App-Anbietern*innen direkt beeinflusst werden. Der Name einer Anwendung ist dabei nachweislich entscheidend für den Aufruf der jeweiligen Detailseite. Die in den Suchergebnissen angezeigte Bezeichnung sollte für die Zielgruppe aussagekräftig sein sowie idealerweise eindeutig zeigen, welchen Vorteil die App für jene zu bieten hat.

Ein weiterer ganz zentraler Part der Onpage-ASO ist die Keyword-Optimierung. Hier sollte unbedingt auf die Schlüsselwörter gesetzt werden, welche die Zielgruppe der App in spezifischen Suchkontexten, die sich auf den Hauptnutzen der App beziehen, bevorzugt verwendet. Wobei die Einflussmöglichkeiten hier fraglos deutlich geringer sind als bei der SEO, bei der Keywords ebenfalls elementar sind. Die Kategorien, in welchen die App erscheint, wirken sich ebenso auf deren Auffindbarkeit aus.

Nicht zuletzt sollte darauf geachtet werden, der App-Zielgruppe in allen beeinflussbaren Bereichen, sprich dem App-Titel, der Beschreibung, dem Icon etc., einen maximalen Mehrwert zu verschaffen. Es lohnt sich, im Zuge dessen die Daten und insbesondere das App-Symbol möglichst ansprechend zu strukturieren bzw. zu gestalten. Denn bei einer guten, leicht aufnehmbaren Beschreibung und starken visuellen Eindrücken, können potenzielle Anwender*innen den Nutzen einer App optimal einschätzen, womit sich letztendlich auch die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass diese heruntergeladen wird. Die Download-Rate ist – wie im Folgenden noch genauer beschrieben – einer der wichtigsten Offpage-Faktoren.

Off-Page App Store Optimization

Unter Offpage-Optimierungen fallen Bedingungen, die von App-Anbietern*innen nicht oder nur bedingt direkt beeinflusst werden können. So entscheiden zum Beispiel Bewertungen oder auch Kommentare der App durch bereits bestehende Nutzer*innen stark mit, wie groß der Zuspruch der Anwendung ausfällt. Dass Apps mit vielen guten Bewertungen besonders gerne heruntergeladen werden, ist nur logisch. Wird eine App oft positiv bewertet, so steigt aber ebenfalls die algorithmische Chance, dass sie weiter oben in den Suchergebnissen landet.

Weiterhin übt die Download-Rate maßgeblichen Einfluss aus. Ist eine App beliebt und kann eine hohe Anzahl an Downloads verzeichnen, so positioniert sie der jeweilige App-Store bevorzugt. Hier spielt übrigens auch der Zeitraum ein, in welchem eine App oft heruntergeladen wurde. Ist in kürzester Zeit eine hohe Rate zu verzeichnen, wirkt sich das tendenziell besonders vorteilhaft auf das Ranking aus.

Weiterhin ist auch die Anzahl der Backlinks auf die jeweilige App-Seite in einem App-Store ein zu berücksichtigender Faktor für die App Store Optimization. Die Praxis hat gezeigt, dass Apps mit vielen hochwertigen Backlinks vergleichsweise oft gut ranken.