Dieser VC-Pionier verwaltet zwei Milliarden Euro und investiert jetzt mehr in der Provinz

Earlybird-Gründer Hendrik Brandis im OMR Podcast über jüngste Erfolge und die aktuelle Strategie

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Hendrik Brandis (rechts) mit Philipp Westermeyer im OMR Podcast Studio

„Manchmal habe ich das Gefühl, ich habe die ersten 20 Jahre gemacht, um das, was aktuell passiert, erleben zu dürfen“, sagt Hendrik Brandis, Gründer von Earlybird, im OMR Podcast. Im April dieses Jahres feierte das Venture-Capital-Unternehmen mit dem Börsengang des rumänischen Software-Unternehmens UIPath seinen größten, milliardenschweren Erfolg. Der Deal ist auch ein Beleg für die Veränderungen im Tech- und VC-Bereich, meint Brandis. Denn der Branchenpionier glaubt: Die großen europäischen Tech-Hubs wie London, Berlin, Paris und Stockholm verlieren an Bedeutung.

„Ich glaube, dass die klassischen Eintrittsbarrieren für disruptive, fundamentale Innovationen – also Infrastruktur, Zugang zu Daten, Informationen und Computing Power –, dass die zurückgehen. Das führt dazu, dass der eigentlich Engpassfaktor für kreative Disruptionen kreative Köpfe sind – und die sind nicht nur in den Hubs“, so Brandis. 85 bis 90 Prozent der kreativen Köpfe Europas würden nicht in den großen Tech-Metropolen sitzen.

10 Prozent Anteil bei einer 36-Milliarden-US-Dollar-Bewertung

2010 habe es drei europäische Städte gegeben, in denen es „Unicorns“ (also Startups, die mehr als eine Milliarde Euro wert sind) gegeben habe; 2020 seien es schon 40 gewesen, sagt Brandis. „Das steht im kompletten Missverhältnis zu Venture Investments“, so der Earlybird-Gründer. VCs würden größtenteils in den Hubs sitzen. „Wir müssen näher an die lokalen Ökosysteme.“

Ein nahezu mustergültiger Beleg für Brandis‘ Theorie: das Software-Unternehmen UIPath, das heute nach einem Börsengang zwischen 30 und 40 Milliarden US-Dollar wert ist. Das ist von Gründer Daniel Dines vom rumänischen Bukarest aus aufgebaut worden und avancierte zum wertvollsten SaaS-Startups Europas – mit finanzieller Unterstützung von Earlybird. Aber: „Wenn wir Dan Lupu nicht als rumänischen Partner gehabt hätten, hätten wir UIPath gar nicht machen können“, sagt Brandis. Lupu habe Dines in der Budapester Tech-Szene kennengelernt und habe lang darum geworben, in das Unternehmen investieren zu dürfen. Beim Börsengang in diesem April, bei dem UIPath mit rund 36 Milliarden US-Dollar bewertet worden ist, hielt Earlybird gut 10 Prozent an der Firma.

Machine Learning als Fernglas in die Provinz

Bis dahin war der 2020 für 1,8 Milliarden Euro an Zynga verkaufte Mobile-Gaming-Publisher Peak Games Rekord-Exit für Earlybird gewesen. Und auch dieses Unternehmen sitzt außerhalb der ganz großen Startup-Metropolen – nämlich in Istanbul.

Da Earlybird natürlich nicht in jeder größeren Stadt ein Büro unterhalten könne, gehe der VC-Fond auch datenbasiert vor: „Wir haben gemeinsam mit der TU München eine Software namens Earlybirds Eagle Eye entwickelt. Mit der crawlen wir jede Nacht 200 Datenbanken.“ Mittels Machine Learning würden die Daten dann zueinander in Beziehung gesetzt. „Wenn das Tool dann auf ein neu inkorporiertes Unternehmen stößt, das drei Patente hat, über Linkedin wie wild nach neuen Mitarbeitern sucht und in Github ich weiß nicht wie viel Code storet, dann sagt das System: Hendrik, da musst du mal hingucken.“

Wenn Ihr wissen wollt, in welche deutschen Startups aus Landshut, Darmstadt und Heidelberg Earlyventures aktuell investiert ist, welches Startup aus Hendrik Brandis‘ Sicht das Potenzial hat, für Earlybird ein „zweites UIPath“ zu werden und was hinter dem Visionlab des VC Fonds steckt – dann hört in die neueste Folge des OMR Podcast rein!

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Startups
Roland Eisenbrand
Autor*In
Roland Eisenbrand

Roland ist seit mehr als zehn Jahren als Journalist in der Digitalbranche aktiv. Seit 2014 verantwortet er als Head of Content (und zweiter Mitarbeiter) alle inhaltlichen Komponenten von OMR, darunter vor allem den OMR Blog und redaktionelle Arbeit rund um das OMR Festival.

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