Wie ein Deutscher mit Hilfe von Kanye West einen internationalen Fashion-Blog aufgebaut hat

Martin Gardt1.6.2016

David Fischer gibt im Rockstars Podcast tiefe Einblicke in die Geschichte von Highsnobiety

David Fischer
David Fischer auf der Bühne der NPA 2016 (Foto: Hannes Holtermann / Online Marketing Rockstars)

David Fischer hat aus einem privaten Blog ein weltweit bekanntes Lifestyle-Magazin geformt. Im neuen Rockstars Podcast spricht er über das Social-Media-Wachstum von „Highsnobiety“, Kaufabsichten von eventuell passenden Großverlagen, seine Learnings von Snapchat und wie ihm Kanye West geholfen hat.

„Wir haben keine neue Konkurrenz“, sagt Highsnobiety-Gründer David Fischer zu Philipp Westermeyer im neuen Rockstars Podcast. In den letzten zehn Jahren sei keine Publishing-Marke entstanden, die wie Highsnobiety das Thema Männer-Lifestyle als Ganzes abdecke. Das Online-Magazin von David Fischer bringt News über Sneaker, Mode, Design, Kunst und Produkte, die Männer interessieren. Mit sechs Millionen Unique Usern im Monat, über 1,5 Millionen Fans auf Facebook und einer Million Abonnenten auf Instagram ist Highsnobiety in diesem Bereich weltweit ganz weit vorn – und David Fischer hat das Ding von Berlin aus nahezu alleine und ohne Investoren aufgezogen. Wer dabei auf die M&A-Strategie von Axel Springer schaut, könnte auf die Idee kommen, dass Highsnobiety perfekt in das Portfolio passen würde. So richtig wollte sich David Fischer aber nicht zu möglichen Deals äußern.

Wie etabliere ich eine weltweit bekannte Marke?

Er habe schon immer eine Marke schaffen wollen, die auch Stores oder Cafés führen oder eine Schuhkollektion herausbringen könne, so Fischer im OMR-Podcast. Deshalb hat er Highsnobiety schon von Anfang an so aufgestellt, mit englischsprachigem Content und dem Blick auf „coole“ Dinge. So konnte sich die Plattform vor allem in den USA etablieren, während sie in Deutschland fast gar nicht bekannt ist. Doch das soll sich jetzt ändern: „Wir müssen unsere Marke mehr in die echte Welt transportieren“, sagt Fischer. Er habe von Snapchat gelernt, dass man, um erfolgreich zu sein, heute nicht mehr nur tolle Sachen, sondern auch sich selbst zeigen müsse.

„Wir konkurrieren heute ja gar nicht mehr mit GQ oder den anderen, wir konkurrieren letztendlich mit Snapchat, Instagram und Facebook“, erklärt Fischer im Podcast. Ein Publisher sei nur ein Pünktchen im riesigen Feed, den sich die Leute aufbauen. Deshalb sei es für ihn jetzt besonders wichtig, Meinung und Haltung zu zeigen, um heraus zu stechen. Wie er im Podcast erklärt, können er und sein Team das aber nicht uneingeschränkt. Ein großer Teil der Einnahmen stammt aus Native-Advertising-Formaten wie Sponsored Posts, die laut Fischer unglaublich gut funktionieren, weil Highsnobiety schon immer Geschichten rund um Marken und ihre Produkte erzählt.

Kanye West begleitet die Entwicklung

Im Podcast wird klar, welche Bedeutung der US-Rapper Kanye West für Highsnobiety hat. Dessen Entwicklung spiegele die seines Projektes wieder, meint Fischer. Vor Jahren war West ein Rapper unter vielen, der in einem eigenen Blog über Mode und Sneaker schrieb – meist veröffentlichte er einfach Artikel von Fischers Plattform. Der Rapper übernahm dabei laut Fischer teilweise komplette Beiträge, verlinkte aber auf Highsnobiety. Dadurch sei die Marke extrem gepusht worden und als West später Highsnobiety in einem GQ-Interview erwähnte, gab’s High Fives in Fischers Büro.

Geholfen habe bei der Entwicklung der Seite aber auch, dass auffällige Männermode und Sneaker im Mainstream angekommen sind und damit Millionen von Menschen interessieren. Um noch tiefer in das Thema einzusteigen, lest unseren ausführlichen Artikel zu Highsnobiety und hört unbedingt in diesen sehr spannenden Podcast rein.

Alle Themen vom Rockstars Podcast mit David Fischer im Überblick:

  • Was ist Highsnobiety und wie hat David Fischer das Projekt vor elf Jahren gestartet? (ab 2:10)
  • Wie viele Nutzer kommen aus Deutschland und dem Rest der Welt? (ab 4:52)
  • Wie hat David Fischer aus einem Blog einen Online-Publisher mit Millionen-Reichweite gemacht? (ab 5:30)
  • Wann kamen die ersten Investoren mit Angeboten um die Ecke? (ab 7:39)
  • Highsnobiety ist doch genau die Seite, die Axel Springer sucht. Ist da was dran? (ab 9:13)
  • Die Social-Media-Strategie: So hat David Fischers Projekt eine Millionenreichweite auf den verschiedenen Plattformen aufgebaut (ab 11:31)
  • Warum geht Highsnobiety Snapchat anders an, als andere Plattformen? Wie hoch sind die Engagement-Raten? (ab 14:04)
  • Büros auf drei Kontinenten. So sieht das Leben von David Fischer aus. Gibt es eine langfristige Strategie oder führt er Highsnobiety immer noch nach Gefühl? (ab 16:09)
  • Wie wichtig ist der Sneakertrend für Highsnobiety und was hat US-Rapper Kanye West damit zu tun? (ab 20:54)
  • Die Marke steht im Mittelpunkt: Warum David Fischer mehr als eine Webseite oder einen Publisher aufbauen will (ab 22:20)
  • Wie hoch ist der Umsatz von Highsnobiety und warum macht er jetzt auch ein Print-Magazin? (ab 24:52)
  • David Fischers Vergangenheit: Wie konnte der Deutsche einen englischsprachigen Publisher aufbauen? Schreibt er noch selbst über Mode? (ab 28:05)
  • Die Kanye-West-Geschichte: So hat David Fischer den Rap-Star kennen gelernt – und so überschneidet sich die Welt von Kanye und Highsnobiety (ab 29:53)
  • Der Highsnobiety Podcast: So macht es der Mode-Publisher und diese Themen werden besprochen (ab 31:12)
  • Knallhart alle Kanäle bespielen: Ist das die richtige Strategie? Fragen die Advertiser auch nach Präsenz auf allen Plattformen? (ab 35:49)
  • Welche Vorteile hat Highsnobiety gegenüber der Vice? (ab 37:32)
  • Welche US-Medienbrands kennt man in Deutschland nicht? Was machen die anders, als deutsche Brands? (ab 38:46)
  • Wie sieht die Strategie für Facebook Live-Videos aus? Und was sind die Ergebnisse der ersten Tests? (ab 44:57)
  • Recruiting für einen englischsprachigen Publisher in Berlin (ab 46:10)
  • Diese Tools nutzt Highsnobiety im Alltag (ab 48:22)

Der Rockstars Podcast mit David Fischer ist ab sofort bei Soundcloud, iTunes (falls die aktuelle Episode noch nicht sichtbar ist, einfach abonnieren) oder per RSS-Feed verfügbar. Viel Spaß beim Anhören!

MG
Autor*In
Martin Gardt

Martin kümmert sich vor allem um neue Artikel für OMR.com und den Social-Media-Auftritt. Nach dem Studium der Kommunikations- und Medienwissenschaft ging er zur Axel Springer Akademie, der Journalistenschule des Axel Springer Verlags. Danach arbeitete er bei der COMPUTER BILD mit Fokus auf News aus der digitalen Welt und Start-ups. Am Wochenende findet Ihr ihn auf der Gegengerade im Millerntor.

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