Diese Online Marketing-Leute tun mal was wirklich Sinnvolles

Martin Gardt14.3.2016
Tutor und Flüchtling bei Codedoor

Codedoor hilft Flüchtlingen mit Laptops und einem Bildungsprogramm bei der Integration

Tutor und Flüchtling bei Codedoor

Tutoren unterstützen die Flüchtlinge bei ihren Programmier-Übungen. (Foto: Codedoor)

Die Non-Profit-Organisation Codedoor wählt einen neuen Ansatz in der Flüchtlingshilfe. Das vom Ex-zanox-Mann Nicolas Ritouet und Karan Dehghani gegründete Projekt stellt Geflüchteten Laptops, einen Platz zum Arbeiten und ein Kursprogramm zur Verfügung. Wir haben mit Florian Wallner, einem der Organisatoren und Helfer, über Codedoor gesprochen.

Florian, wer bist du eigentlich und was machst du hauptberuflich? Moin! Als Wahl-Berliner genieße ich jetzt seit 5 Jahren die Vorzüge der Hauptstadt. Über zwei Jahre davon bin ich bei der zanox AG: Zum einen betreue ich ein acht Jahre altes Berliner Fashion-Startup, zum anderen bin ich als Projektmanager für die Planung und Implementierung neuer Projekte tätig.

Was ist deine Aufgabe bei Codedoor und wie bist du dazu gekommen?

Florian Wallner

Florian Wallner

Codedoor.org wurde letztes Jahr von meinen ehemaligen zanox-Kollegen Nicolas Ritouet und seinem Co-Founder Karan Dehghani ins Leben gerufen. Aktuell stellt zanox zweimal wöchentlich die Räumlichkeiten für die Kurse in den Berliner Büros, da sind Nicolas und ich uns dann wieder über den Weg gelaufen. Die beiden Gründer sind Top-Programmierer, haben mir aber von ihren Herausforderungen bei organisatorischen Themen und der Suche nach Kooperationspartnern berichtet. Die Idee hatte mich von Anfang an überzeugt: Erstens steht Codedoor allen interessierten Flüchtlingen offen, neben Englischkentnissen müssen sie vor allem Eigenmotivation mitbringen. Zweitens bin ich davon überzeugt, dass Integration am besten über den Arbeitsmarkt funktioniert – und als gute Programmierer sollten ihnen nach der zweijährigen Ausbildung Türen offen stehen, um sich in ihre neue Heimat integrieren können. So bin ich zu Codedoor.org gekommen und verantworte seitdem die Themen Communication & Partnerships.

Wie kann man euch unterstützen, was braucht ihr gerade? Konkret richten wir uns neben karitativen Verbänden, die sich mit dem Thema Flüchtlingshilfe beschäftigen, an Unternehmen aus dem IT-Umfeld. Wir haben große Resonanz von interessierten Teilnehmern u.a. aus Frankfurt, Hamburg und München bekommen, allerdings fehlen uns dort noch Locations, in denen die Mentoring Sessions stattfinden können, ebenso sind wir für gebrauchte Laptops dankbar. Auch sind Medienpartner, die uns in der Kommunikation unterstützen können, eine wertvolle Unterstützung. Ziel sind aber langfristige, strategische Partnerschaften zwischen den Flüchtlingen, Codedoor.org und sozial verantwortungsvollen Unternehmen, damit Codedoor eine finanzielle Sicherheit für die Fortführung des Programms hat und die Schüler eine Option auf einen schnellen Einstieg ins Berufsleben bei einem unserer Partner.

Was steht als Nächstes an? Seit dem 12. März starten wir zusätzlich zu Berlin in Frankfurt am Main durch, bevor wir das Angebot sukzessive auf andere deutsche Städte erweitern.

Wer unterstützt Euch bereits und in welcher Form? Unser Partner Udacity stellt allen unseren Studenten einen kostenlosen Zugang zu den Online-Kursen, mit denen nach ca. anderthalb Jahren das von Google anerkannte „Nano-Degree“ als Android-Programmierer und nach zwei Jahren als Web-Developer erreicht wird. Des Weiteren unterstützten uns in Berlin die Beuth-Hochschule und zanox mit Räumlichkeiten, sowie mehrere Privatpersonen finanziell. Am Wichtigsten aber ist das ehrenamtliche Engagement unserer aktuell zwölf Mentoren und Programmieren, ohne die Codedoor.org nicht möglich wäre.

Interesse auch zu helfen? Fragen schickt Ihr am besten an florian@codedoor.org  

MG
Autor*In
Martin Gardt

Martin kümmert sich vor allem um neue Artikel für OMR.com und den Social-Media-Auftritt. Nach dem Studium der Kommunikations- und Medienwissenschaft ging er zur Axel Springer Akademie, der Journalistenschule des Axel Springer Verlags. Danach arbeitete er bei der COMPUTER BILD mit Fokus auf News aus der digitalen Welt und Start-ups. Am Wochenende findet Ihr ihn auf der Gegengerade im Millerntor.

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